Besichtigung der Flensburger Brauerei

Diesmal führte uns der Weg in den hohen Norden nach Flensburg. Die Brauerei mit dem „Plopp“ lud zur Führung ein. Treffpunkt war die Anlieferung von Malz und Hopfen sowie der große Container mit den Überresten der Gerste aus der Produktion, die dort an die Bauern weitergegeben wurde. Von dort aus ging es dann auf den Innenhof und direkt in den Kinosaal. In einem kurzen mit typisch norddeutschem Humor gefärbten Film wurden wir auf die Führung eingestimmt. Ungewohnt heiß wurde es dann im ersten Teil der Führung. In den großen Kesseln wurde die Maische, ein Gemisch aus Wasser, Malz und Hopfen, erhitzt und dann von den festen Bestandteilen getrennt. Entsprechend warm war es auch in den Räumen um die Heizkessel. Die großen Kupferkessel standen jedoch zum Teil nur noch zur Zierde dort. Denn Edelstahl hatte sich mittlerweile als effizienter herausgestellt.
Der Spaziergang durch den Innenhof zum Keller der Brauerei war dann eine willkommene Erfrischung. Der weg hinunter führte über die älteste Treppe im Gebäude und war schon etwas holprig. Unten angekommen kamen wir als erstes am Brunnen der Brauerei vorbei, der sich uraltes Gletscherwasser aus der Tiefe holt. Weiter ging es zu den Gärkesseln und der Entalkoholisierungsanlage. Denn es gibt ja auch einige alkoholfreie Produkte im Sortiment der Brauerei. Außerdem erfuhren wir, dass die Hefe gar nicht im Reinheitsgebot enthalten ist, weil sie damals noch gar nicht bekannt war. Brauerei war damals noch Zufall und klappte besonders häufig in der Nähe von Bäckereien gut, da Hefepilzsporen ja auch in der Luft vorhanden sind. Die verwendete Brauhefe des Flensburgers ist sogar so effektiv, dass zu viel Kohlesäure und Alkohol produziert wird und wieder entnommen werden muss.
Einige Stockwerke höher kamen wir dann zur Abfüllanlage, die leider gerade gewartet wurde und somit stillstand. Doch anhand eines Bildschirmes zeigte uns die Führerin den theoretischen Ablauf der Maschine. Interessant war noch zu erfahren, dass verschlossenes Leergut von Hand geöffnet werden muss, da das keine Maschine kann. Ein weiteres Problem mit den Pfandflaschen stellt der Missbrauch der Flaschen als Ascheimer dar. Die Nikotinreste verbleiben nämlich im Dichtgummi, werden dann in der optischen Kontrolle erkannt und die komplette Flasche aussortiert.
Im Anschluss folgte dann die Verköstigung. Wir als Verein hatten eine große Sitzgruppe für uns. Nach einem synchronen „Plopp“ aller Flaschen stießen wir an. Bis auf den saisonalen Winterbock standen uns sämtliche Sorten zum Probieren zur Verfügung, inklusive der Sorte Hefeweizen, die lediglich in China ein en Absatzmarkt hat und hierzulande auf Grund der Konkurrenz mit dem Bayrischen Produkten vom Markt genommen wurde. Prost!
Text: Maren Abächerli, Bild, Tanja Perner